Welche Heizung hat Zukunft?

„Heizen im Fokus“ – unter diesem Titel fand das mittlerweile kreisweit stattfindende Format des Präsidenten des Bundesverbands der Schornsteinfeger, Alexis Gula, vergangenen Freitag statt. Veranstalter und Organisator war Gulas CDU – Heimatverband, die CDU Plochingen. Dessen Vorsitzender, Ralf Krasselt, begrüßte das gut gefüllte Foyer der Plochinger Stadthalle mit den Worten: „Das ist das Thema, welches jeden Einzelnen von uns betrifft. Egal ob Eigentümer oder Mieter oder Unternehmer.“

Als Schornsteinfegermeister in siebter Generation und Mitinhaber eines Energieberatungsunternehmens referierter mit Gula ein echter Glücksbringer. Woher der glücksbringende Ruf seines Gewerks kommt, konnte er direkt zu Beginn klären: Die Schornsteinfeger sorgten bereits im Mittelalter für die Brandsicherheit da Sie die Schornsteine sauber hielten und es dadurch zu keinen Gebäudebränden kam. Heutzutage steht neben der Sicherheit und weiteren Aufgabengebieten insbesondere der Umwelt- und Klimaschutz im Fokus des Schornsteinfegerhandwerks. Spätestens seit der Neuauflegung des Gebäudeenergiegesetz (GEG) vergangenes Jahr wurde das Thema Heizung zu einem echten Politikum. „Das Grundproblem am GEG ist, dass sich die Menschen verständlicherweise nicht mitgenommen fühlen und dadurch fehlt es an Vertrauen in die Politik. Dieses Gesetz trägt eine ideologische Handschrift und wurde über die Köpfe der Leidtragenden hinweg entschieden“, so Gula. Zu den Leidtragenden zählt er auch seine Zunftkollegen bzw. alle Gewerke die in klimarelevanten Berufen in der Praxis unterwegs sind. Sie seien es nämlich, die ständig mit neuen Regelungen konfrontiert sind und diese vor den Kunden rechtfertigen müssen. Planungssicherheit gäbe es weder für seine Kollegen noch für die vielen Eigentümer einer Heizungsanlage.

Wie kompliziert diese Regelungen tatsächlich sind, zeigte der Handwerksmeister in einem Crashkurs über die unterschiedlichen Heizungsarten und welche gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden müssen. Neben Praxistipps zum Anzünden von Holzöfen und der kommunalen Wärmeplanung stoß beim Publikum das Thema Fördermöglichkeiten auf besonderes Interesse. Gerade hier sieht Gula auch Positives: „Die Förderungen sind wirklich attraktiv und zu großen Teilen sehr sinnvoll. Auch das Ziel des GEG – nachhaltiger Umwelt- und Klimaschutz ist richtig.“. Weiter kritisiert Gula vor allem die Herangehensweise: „Das Ziel des Klimaschutzes ist klar. Das neuaufgelegte Gesetz ist aber gespickt mit realitätsfernen Regelungen. Ein Manko, das oftmals einem mangelnden Bezug zur Praxis geschuldet ist“. Die komplizierten Problematiken des Gebäudeenergiegesetzes wird Alexis Gula nicht so schnell lösen können. Als Bewerber um die Nachfolge von Markus Grübel möchte er aber zur Realitätsnähe von Gesetzen beitragen. So sitzen zurzeit unter einem Prozent Handwerksmeister im Deutschen Bundestag.

Welche Heizung Zukunft hat – so die Leitfrage der Veranstaltung – ist dabei eine ähnlich komplizierte und eine höchst individuelle Frage. Trotz der Fülle an Informationen konnte Gula bei den Zuhörern etwas mehr Klarheit schaffen. Sicher ist, wie es weitergeht und wie es in der Praxis umgesetzt wird, bleibt spannend.

Giancarlo Crescente für die CDU Plochingen

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